Mental Health First Aid – Warum dieser Kurs für jeden von uns wichtig ist.

Von Alexander Euler
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Eine Frau blickt nachdenklich von einem Berggipfel über ein Tal, symbolisch für Ruhe und Selbstreflexion bei mentaler Gesundheit.

Hast du dich jemals hilflos gefühlt, als ein Freund, ein Familienmitglied oder ein Kollege emotional zu kämpfen schien? Man will helfen, weiß aber oft nicht, wie. Genau aus diesem Grund habe ich mich dieses Jahr für den Erste-Hilfe-Kurs für Mentale Gesundheit von NEFESCH 52°13° entschieden. Und ich kann dir sagen: Es war eine der besten Entscheidungen, die ich für mich und mein Umfeld treffen konnte.

In unserer Gesellschaft ist es selbstverständlich, bei einem körperlichen Notfall einen Erste-Hilfe-Kurs zu absolvieren. Aber was ist mit den Notfällen der Seele? Psychische Krisen sind unsichtbar, aber nicht weniger real oder ernst. Dieser Kurs hat mir die Augen geöffnet und mir das Rüstzeug an die Hand gegeben, um in solchen Momenten nicht tatenlos zusehen zu müssen.

Was ist ein Erste-Hilfe-Kurs für Mentale Gesundheit?

Der Kurs von NEFESCH 52°13° ist darauf ausgelegt, genau diese Lücke zu schließen. Es geht nicht darum, zum Therapeuten zu werden, sondern darum, psychische Krisen frühzeitig zu erkennen, sicher darauf zu reagieren und Betroffenen beizustehen, bis professionelle Hilfe eintrifft. Das Ziel ist es, ein unterstützendes Umfeld zu schaffen, in dem sich Menschen gegenseitig besser verstehen und ermutigen können.

Ein tiefer und evidenzbasierter Einblick in die Kursinhalte

Der Kurs war in sieben intensive und praxisnahe Module unterteilt. Dabei wurde großer Wert darauf gelegt, dass der Kurs sehr evidenzbasiert aufgebaut ist. Das bedeutet, alle vermittelten Inhalte, insbesondere auch bei sensiblen Themen wie Glaube und Spiritualität, basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und bewährten Methoden.

  • Definition mentaler Gesundheit: Was bedeutet es eigentlich, mental gesund zu sein? Wir haben uns mit der Definition der WHO auseinandergesetzt und ein grundlegendes Verständnis für das Thema entwickelt.
  • Entstehung mentaler Krisen & Prävention: Hier lernten wir, welche Faktoren zur Entstehung von Krisen beitragen können und – was noch wichtiger ist – wie man präventiv tätig werden kann.
  • Mentale Krisen erkennen und angemessen reagieren: Dieses Modul war besonders praxisorientiert. Wir haben gelernt, Anzeichen von Depression, Angst, Panikattacken und Traumata zu erkennen.
  • Sucht, Selbstverletzendes Verhalten, Suizidalität: Dies waren zweifellos die herausforderndsten Themen. Der Kurs hat uns jedoch die nötige Sicherheit vermittelt, um auch in diesen ernsten Situationen ruhig und kompetent handeln zu können.
  • Krisenintervention und Kommunikation: Wie spreche ich jemanden an, dem es nicht gut geht? Dieses Modul war voller wertvoller Kommunikationstechniken.
  • Stressmanagement, Selbstfürsorge, Resilienz: Helfen ist wichtig, aber dabei darf man sich selbst nicht vergessen. Ein großer Teil des Kurses widmete sich daher auch der eigenen mentalen Gesundheit.
  • Glaube und Spiritualität als Faktor mentaler Gesundheit: Besonders spannend fand ich die fundierte Auseinandersetzung mit der Rolle, die Glaube und Spiritualität für die seelische Gesundheit spielen können.

Exzellente Leitung durch erfahrene Referenten

Ein ganz besonderer Gewinn war die Leitung des Kurses durch die beiden Referenten, Heiko Kienbaum und Rahel Schrameyer. Man hat sofort gemerkt, dass hier zwei absolute Experten am Werk sind, die ihre Themen nicht nur fachlich, sondern auch menschlich mit großer Leidenschaft vermitteln. Heiko Kienbaum bringt durch sein Studium der Theologie und Psychologie eine fundierte wissenschaftliche und gleichzeitig seelsorgerische Perspektive ein. Rahel Schrameyer ergänzte dies perfekt mit ihrer Expertise als zertifizierte psychologische Beraterin und Seelsorgerin. Ihre einfühlsame und kompetente Art hat einen sicheren Raum geschaffen, in dem wir offen lernen konnten.

Die besondere Atmosphäre wurde zusätzlich dadurch verstärkt, dass meine Trainingsgruppe sehr klein war und außer mir nur zwei weitere Teilnehmerinnen umfasste. Dies ermöglichte einen sehr intensiven, persönlichen Austausch und eine tiefe Auseinandersetzung mit den Inhalten.

Mein persönliches Fazit

Ich habe den Kurs nicht nur mit einem Zertifikat in der Hand verlassen, sondern vor allem mit einem Gefühl der Sicherheit und des Mitgefühls. Ich habe gelernt, genauer hinzusehen, besser zuzuhören und im richtigen Moment die richtigen Worte zu finden. Es geht nicht darum, Probleme zu lösen, sondern darum, für jemanden da zu sein und den Weg zu professioneller Hilfe zu ebnen.

Wenn du also auch das Gefühl hast, in deinem Umfeld etwas bewegen zu wollen, kann ich dir diesen Kurs von Herzen empfehlen. Es ist eine Investition in dich selbst und in eine Gesellschaft, in der wir uns gegenseitig mit mehr Verständnis und Offenheit begegnen.

Weitere Informationen zum Kurs findest du direkt auf der Webseite von NEFESCH 52°13°.

Foto von Caleb Frith auf Unsplash.